Brauchtums - Erklärung

 

Ende November beginnt die „stade Zeit“ – die Adventzeit. Die Dämmerung bricht früh herein und oft haben die ersten Schneefälle die höhergelegenen Täler schon in eine dicke weiße Decke gehüllt. Lichterketten an den Hausgiebeln und Christkindlmärkten versprühen einen weihnachtlichen Glanz und die Städte und Dörfer wirken malerisch verschlafen. Es duftet nach Kletzenbrot, Bratäpfeln und Weihnachtskeksen. 

Doch die Ruhe täuscht, denn kaum versinkt die Sonne hinter den Bergen, hört man vielerorts Gebrüll und das Läuten schwerer Glocken – die Perchten kommen. Doch was sind überhaupt Perchten und warum treiben diese ihr Unwesen? Ein Percht ist eine in Schaf- oder Ziegenfell gehüllte, mit einer Holzmaske verkleidete und mit schweren Glocken ausgestattete Gestalt des bayerisch-österreichischen alpenländischen Brauchtums. Der Ursprung der Perchten kommt aus dem 14. Jahrhundert von der Sagengestalt der „Frau Perchta“ oder auch „Frau Percht“, welche in den Rauhnächten von Hof zu Hof zieht. Als Rauhnächte werden die zwölf Nächte zwischen dem 25. Dezember bis zum 6. Januar bezeichnet. Diese Zeit galt als friedfertige Zeit, es ruhte jeder Streit, es durfte kein Gericht gehalten werden, bei Einbruch der Dunkelheit musste die Arbeit auf dem Hof niedergelegt werden und jeder der an die Tür klopfte wurde hereingebeten und mit Speis und Trank versorgt. 

Frau Perchta und ihr Gefolge von Hexen und Wintergeistern bestraften solche Verstöße, belohnte andererseits aber auch häuslichen Fleiß, Ordnung und Hilfsbereitschaft. Am Abend vor dem 6. Januar hatten die Geister zum letzten Mal während der Rauhnächte Gewalt über Haus und Hof, Land und Leute. Mit verschiedenen Bräuchen und Ritualen sollte bis Dreikönig Frau Perchta und all ihre bösen Begleiter aus Haus und Hof vertrieben werden. Wer vergaß Frau Perchta zu verjagen, den schikanierte sie laut Sage das ganze nächste Jahr. Auch werde dieser in allen Lebenslagen und bei der Ernte vom Pech verfolgt. Daraus hat sich über die Jahre der Brauch der Perchtenumzüge entwickelt. Dabei gibt es jedoch verschiedene zwei Arten von Perchten die auch die zwei Gesichter der Frau Percht wiederspiegeln. Die „Schönperchten“, die das Gute darstellen und die „Schiachperchten“, die das Böse verkörpern sollen. 

Wir die StoaPerchten e.V. verkleiden uns als Schiachperchten und vertreiben durch lautes Glockengeläut, Gebrüll und schaurige Masken Frau Perchta und die Wintergeister und bescheren so ein glückliches und fruchtbares neues Jahr. Unsere Hexen helfen uns dabei und kehren mit ihren Besen das alte Jahr und all das Böse weg. 

Die Stoa Perchten als typische Schiachperchten-Pass

   

Die Schön- od. Spiegelperchten, die vermehrt in Österreich präsentiert werden, sind junge Burschen in Tracht, welche große hölzerne Schilder auf dem Kopf tragen, auf welchen sie aufwendig geschmückt ihre jeweiligen Bitten für das neue Jahr präsentieren. Das kann z.B. Gesundheit für die ganze Familie oder die Bitte für eine reiche und  unfallfreie Ernte auf dem Feld sein.

Schönperchten des Perchtenvereins Goldegg

 

Wir hoffen, dir diesen schönen und alten Brauch etwas näher gebracht zu haben und freuen uns schon darauf, dich bei unseren Läufen begrüßen zu dürfen.